Daniela Nachtigall meine Heldinnenreise

Farben und Formen machen mich glücklich

Schon in meinem Zeugnis der 4. Klasse steht: „Ihre gestalterische Begabung ist auffallend!“ Das ist bis heute so geblieben.

Farben und Formen haben mich schon immer glücklich gemacht. Wenn ich heute als Grafikerin arbeite, bin ich rundum zufrieden. Die Zeit vergeht wie im Flug und ich muss mich manchmal richtig losreißen vom Rechner.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Bei mir ist es aber tatsächlich so! Meine Tochter sagte letztens, wie sehr sie es feiert, dass ich so zufrieden mit meinem Job bin. Sie sagt, ich habe ihr gezeigt, dass Arbeit gute Laune machen kann. Mal ehrlich: Was will man mehr?

Die Zufriedenheit mit meinem Job ist mir allerdings nicht vor die Füße gefallen. Im Gegenteil! Wenn du wissen möchtest, wie ich als alleinerziehende Hartz IV Empfängerin zu meinem Business mit Vollselbständigkeit gekommen bin, lies gerne weiter.

Superheldin Daniela Nachtigall

Daniela Nachtigall: meine kleine Held(inn)enreise

Ich hoffe, ich kann mit meinem Werdegang anderen Frauen Mut machen. Mut, ihre Ziele zu verfolgen. Mut, sich aus scheinbar ausweglosen Situationen zu befreien. Mut, auf dem – manchmal steinigen – Weg in die Zukunft nicht aufzugeben.

Deshalb hole ich an dieser Stelle etwas weiter aus und erzähle, wie ich über viele Umwege zu einer glücklichen Frau geworden bin, die das liebt, was sie tut – sowohl privat als auch beruflich. Nimm dir ruhig einen Kaffee: es dauert etwas länger.

Mein Name ist Daniela Nachtigall. Ich bin Jahrgang 1971, lebe mit meiner Frau in Hannover und hab zwei wundervolle, erwachsene Kinder.

 

Daniela Nachtigall als Kind schon kreativ

„Unser kreativer, kleiner Sonnenschein“

Wenn meine Eltern beschreiben, wie ich als Kind war, sagen sie immer, dass ich gestrahlt habe wie die Sonne. Stets genügsam und immer beschäftigt, mit Bilderbüchern, Buntstiften, Schere und Kleber. Tatsächlich habe ich die positive Einstellung zum Leben und meine Kreativität nie verloren – sie sind über die Jahre mein innerer Motor geworden und haben mich stark gemacht.

Als Pastorentochter war meine Erziehung eher streng. Den ersten Aufbruch wagte ich mit 20 Jahren, als ich heiratete – die große Freiheit stellte sich allerdings nicht ein. Auch beruflich lief es nicht gut für mich. Meine erste Ausbildung zur Zahntechnikerin musste ich aus gesundheitlichen Gründen abbrechen: Kopfschmerzen plagten mich jeden Tag von morgens bis abends – ich schob das aufs Arbeitsmaterial. Heute weiß ich, dass mein Körper damals mit psychosomatischen Beschwerden Alarm geschlagen hat. Ich war einfach nicht glücklich. Aber: was tun?!

 

Ein Studium, zwei Kinder und eine folgenschwere Entscheidung

Ich horchte nach innen, fand meine – leicht eingestaubte – kreative Ader und bewarb mich für ein Design-Studium. Ich wurde angenommen und konnte zwischen einem Platz für Textildesign in Hannover und Grafik-Design in Hildesheim wählen: Hurra! Um Fahrtkosten zu sparen, nahm ich den Platz in Hannover an – obwohl der eigentlich nur meine zweite Wahl war. Bevor das Studium begann, hatte das Leben neue Pläne für mich: ich wurde schwanger.

Ich liebte es, eine junge Mutter zu sein! Ich war völlig entspannt und genoss die Zeit mit unseren zwei Kindern sehr. Mein Studium versuchte ich, irgendwie „nebenbei“ zu absolvieren. Das gelang mir bis zum Vordiplom gut, doch dann traf ich eine folgenschwere Entscheidung: Weil die Studiengebühren zu hoch für das Budget unserer kleinen Familie waren, exmatrikulierte ich mich – im Nachhinein der größte Fehler meines Lebens.

 

Der Tiefpunkt: Hartz IV und rote Zahlen auf dem Konto

Bald nach meiner Exmatrikulation zerbrach die Beziehung und nach der Scheidung hatte ich plötzlich nur noch rote Zahlen auf meinem Konto. Tendenz: steigend. Ich lebte mit den Kindern von Hartz IV und jobbte in einem Café, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Wir hatten extrem wenig Geld.

Mein persönlicher Tiefpunkt war, dass ich zum Start in die zweite Klasse die Schulbücher meiner Tochter nicht bezahlen konnte. Ich war verzweifelt! Gefühlt steckte ich in einer dunklen Sackgasse, aus der es kein Entkommen zu geben schien.

 

Und plötzlich kam die Wende

Durch Zufall erfuhr ich von der Möglichkeit, mich in einer Umschulung bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) zur Mediengestalterin ausbilden zu lassen. Diese Idee wurde zum rettenden Strohhalm, an den ich mich mit aller Kraft klammerte: Ich spürte endlich wieder einen Funken Kreativität in meinem Inneren.

Die Plätze für die Umschulung waren hart umkämpft. Mit Beharrlichkeit, meinen kreativen Fähigkeiten und einer ordentlichen Portion Durchsetzungsvermögen konnte ich mir einen Platz sichern. Ich lernte mit Begeisterung und beendete nach zwei Jahren die IHK-Ausbildung zur Mediengestalterin als Klassenbeste.

 

Endlich ich: mein Outing!

Neben meiner beruflichen Weiterentwicklung, gab es auch in meinem Privatleben gravierende Veränderungen. Ich wollte keine Lüge mehr leben, fasste allen Mut zusammen und outete mich: „Ja, ich liebe Frauen!“

Wie viele Menschen aus der LBGTQ Community erfuhr ich Ablehnung – auch aus der eigenen Familie. Im Nachhinein weiß ich, dass diese Konflikte mich stark gemacht haben: Ich habe einen riesigen Entwicklungsprozess durchlaufen und kann jetzt mit neuem Selbstbewusstsein meinen Weg gehen.

Im Sommer 2008 habe ich JA gesagt. Zu meiner Frau, die felsenfest an meiner Seite steht.

Hochzeitsfoto aus dem Jahr 2008

Viele Bewerbungen und ein Neustart

Mit meinem erstklassigen Zeugnis der IHK bewarb ich mich nach der Umschulung voll Stolz und Tatendrang auf etliche Stellen als Mediengestalterin und Grafikerin. Aber es hagelte nur Absagen. In den Augen vieler Agenturen war ich zuerst eine alleinerziehende Mutter mit kleinen Kindern und erst danach eine fähige und motivierte Gestalterin mit viel Kreativität und großem Potenzial.  

Was nun? Ich machte aus der Not eine Tugend und beschloss, mich selbständig zu machen. Mit der offiziellen Anmeldung eines Kleingewerbes ging kurz darauf meine kreative One Woman Show an den Start: Nachtigall Gestaltung.

Am Anfang machte ich viele Fehler. Aber von Auftrag zu Auftrag lernte ich dazu und schulte sowohl meine fachlichen wie auch sozialen Kompetenzen. Ich war mit vollem Herzen dabei!

 

Fifty-fifty – das neue Jobmodel

Irgendwann musste ich einsehen, dass meine Selbstständigkeit nicht haltbar war: Der Verdienst reichte einfach nicht aus, um davon mit meinen Kindern leben zu können. Aber aufzugeben kam jetzt für mich nicht mehr in Frage!

Die Lösung des Problems war eine neue Job-Kombi, die für mich jahrelang perfekt funktioniert hat: eine Teilzeitstelle in einer Agentur zusätzlich zur Freiberuflichkeit. So bin ich beruflich immer am Puls der Zeit geblieben und konnte jederzeit die Miete und den Einkauf zahlen. Die Teilzeitstelle gab mir außerdem genug Zeit für eigene Kunden und freie Projekte – die Grundlage für meinen heutigen Erfolg.

 

Mut tut gut!

Im Januar 2022 habe ich beruflich den nächsten Schritt gewagt: Ich bin All-in gegangen und voller Tatendrang in die Vollselbständigkeit gestartet. Mit der kreativen Gestaltung von Logos und GIF-Stickern biete ich meinen Kund:innen professionelles Markendesign.

Jetzt bin ich meine eigene Chefin und ich gehe jeden Tag mit einem breiten Lächeln im Gesicht an meinen Schreibtisch. Das fühlt sich richtig gut an!

Plaudern aus dem Nähkästchen

Wenn du mehr über mich und meinen ungewöhnlichen Lebensweg erfahren möchtest, hör dir gerne die Podcastfolge an, in der ich mit Isa Hiemann über dieses Thema spreche.

Zum Podcastinterview
Daniela Nachtigall am Rechner

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